1. Das von Gott dem Stammvater Abraham erteilte Gebot, dass bei seinen Nachkommen alle männlichen Personen beschnitten werden sollen, damit sie an ihrem Leibe ein Zeichen tragen, dass sie dem Bunde angehören, welchen Gott mit Abraham für dessen Nachkommen auf ewige Zeiten errichtet hat, ist auch in der siniaitischen Gesetzgebung wiederholt.
2. Die Beschneidung ist am achten Tag nach der Geburt vorzunehmen. Ist das Kind an diesem Tag noch zu schwach oder krank, so muß die Beschneidung unterbleiben, bis ein erprobter Arzt seine Genesung oder Erstarkung bestätigt; dann hat ein Torakundiger den Tag der Beschneidung zu bestimmen. Ohne diesen Grund darf aber die Beschneidung nicht verschoben und muß selbst am Sabbat vorgenommen werden, wenn dieser unzweifelhaft der achte Tag ist.
3. Die Pflicht, für die Beschneidung zu sorgen, hat zunächst der Vater; hat sie dieser nicht vorgenommen oder vornehmen lassen, so haben die religiösen Vertreter der Gemeinde (Bet Din) das Kind beschneiden zu lassen; ist sie auch durch sie nicht vollzogen worden, so ist der Knabe selbst, sobald er dreizehn Jahre alt ist (32,5), verpflichet, die Beschneidung an sich vollziehen zu lassen. Die Unterlassung der Beschneidung wird Zerstörung des Bundes, das heißt Lossagung von der Gemeinschaft Israels, genannt und ist mit der größten himmlischen Strafe bedroht. „Darum ist dieses Gebot als das wichtigste unter allen Geboten der Tora zu betrachten.
Abrahm war neunundneunzig Jahre alt, da erschien Gott dem Abraham und sprach zu ihm: Wandle vor mir und werde vollkommen. Ich will meinen Bund errichten zwischen mir und dir und deinen Nachkommen nach dir für ihre Geschlechter zum ewigen Bunde, dir und deinen Nachkommen nach dir Gott zu sein. Und ich werde dir und deinen Nachkommen nach dir das Land deines Aufenthalts geben, das ganze Land Kanaan zum ewigen Eigentum und werde ihnen Gott sein…. Aber auch du sollst meinen Bund beobachten, du und deine Nachkommen nach dir für ihre Geschlechter. Dies ist mein Bund, den ihr beobachten sollt, zwischen mir und euch und deinen Nachkommen nach dir: Es soll alles Männliche bei euch beschnitten werden…. Das soll zum Zeichen des Bundes werden zwischen mir und euch.
1. Mos. 17, 1, 7‑11.